Fast der komplette Kader hatte sich beim Dienstagstraining eingefunden. Es herrschte gute Stimmung, das Training, wie gewohnt, abwechslungsreich, interessant und aufschlussreich. Der Trainer resümierte in seiner Ansprache vor dem eigentlichen Training zunächst das zurückliegende Spiel und gab letztendlich die Zielrichtung für das kommende Auswärtsspiel in Diedesheim vor.
Freuen wir uns auf ein interessantes und hoffentlich erfolgreiches Spiel unseres VfB Sennfeld in Diedesheim.
„Moin Marcel, heute nur ein kurzer Kabinen-TALK, den wir, vor dem letzten Training zum vorgezogenen Freitagabendspiel gegen Mudau, am Dienstagabend führten.
Doch zunächst ein kurzes Resümee zum erfolgreichen Auswärtsspiel in Neunkirchen am letzten Sonntag. Erneut zeigte die Mannschaft eine geschlossen gute Mannschaftsleistung, wobei man allerdings dennoch die teils mangelnde Chancenverwertung nicht unerwähnt lassen darf. Chancen, denen man im Falle eines weiteren Tores für die Gäste zum Ausgleich mit Sicherheit nachgeweint hätte, wenn man abermals zwei Punkte „verloren“ hätte. Damit meine ich natürlich, zum einen die beiden Strafstöße, die beide pariert wurden, aber zumindest der von Nuno Geschossene noch im Nachschuss zum Torerfolg führte, und zum anderen sieht ein Torhüter natürlich unglücklich aus, wenn ein Schuss des Gegners von der Mittellinie im eigenen Kasten landet. Glücklicherweise und nicht unverdient, wie auch die Gastgeber in ihrem Spielbericht bestätigten, gingen wir letztendlich als Sieger vom Platz.
„Player of the match“ war meiner Ansicht unser neuer Goalgetter mit 5 Toren in 7 Spielen, Luca Hofmann, der auch mit seiner Spielübersicht zu überzeugen weiß.
Marcel, wie bewertest Du das Spiel gegen Neunkirchen ?
Über weite Strecken haben wir eine sehr reife, konzentrierte Vorstellung abgeliefert. Aus dem Spiel heraus haben wir so gut wie nichts zugelassen – das spricht für unsere Organisation und unser Zweikampfverhalten. Was wir allerdings dringend reduzieren müssen, ist die Anzahl der zugelassenen Standards. Auch wenn wir diese am Sonntag gut verteidigt haben, war Neunkirchen fast ausschließlich darüber gefährlich.
Was mir wirklich gut gefallen hat, war unser ruhiger, strukturierter Spielaufbau. Die Art, wie wir das Spiel verlagert und zwischen Kurzpassspiel und langen Bällen ins letzte Drittel variiert haben – das war stark!
Klar ist aber auch: Unsere Chancenverwertung bleibt ein Thema. Da müssen wir einfach effektiver werden. Zwei vergebene Elfmeter sind kein Drama – sowas passiert. Wichtig ist, wie wir damit umgehen. Natürlich haben wir’s angesprochen, aber wir machen da keinen Elefanten draus. Trotzdem: Die grundsätzliche Gier, den Sack frühzeitig zuzumachen, fehlt mir aktuell noch zu oft. Ich will, dass die Jungs da noch klarer, zielstrebiger und torhungriger auftreten. Spiele müssen wir uns auch mal früher und konsequenter sichern – genau das ist der nächste Entwicklungsschritt.
Bei dem Gegentreffer gebe ich Andi keine Schuld, er stand da, wo ich ihn in solch einer Situation sehen möchte, zu 90% wird der Befreiungsschlag in diesen Raum gespielt, in dem er sich bewegt. In 8 weiteren Prozent schlägt die Kugel links, rechts oder über dem Tor ein und es gibt Abstoß. Und in den restlichen 2% fällt dir der Ball wie am Sonntag ins Tor. Solche Dinger fängst du dir als mitspielender Keeper immer wieder mal ein und fällt unter die Kategorie – Pech für uns, bzw. Glück für den Gegner.
Luca findet sich immer besser in der Liga zurecht und weiß seine Qualitäten gezielt einzusetzen. Er besitz für dieses Spielniveau überdurchschnittliche Qualitäten mir denen er das gesamte Team besser macht, diesen Anspruch habe ich auch an ihn und seine Ausbildung und versuche ihn wie jeden anderen Spieler noch „besser“ zu machen.
Im Kabinen-TALK vor dem Neunkirchenspiel hast Du mir auf die Frage, was Du am Ende des Spiels für unsere Mannschaft erwartest „Trotz allem: Wir fahren nach Neunkirchen, um zu gewinnen.Alles andere interessiert uns gerade nicht – keine anderen Plätze, keine Tabelle.“ geantwortet.
Diese Herangehensweise sollten wir uns auch weiterhin bewahren. Natürlich ist es wichtig für die Jungs zu wissen, was passiert wenn, aber zum aktuellen Zeitpunkt sehe ich es maximal als Motivation noch weiter und härter für die Punkte zu arbeiten.
Respekt und Glückwunsch! Und nach dem Spiel gegen Mudau (8. Spieltag) haben wir dann den Zeitpunkt erreicht „Die Tabelle zählt erst ab dem 7. Spieltag“wonach es zählt.
Den 7. Spieltag haben wir ja bereits hinter uns – also war es an der Zeit, gemeinsam einen Blick auf die Tabelle zu werfen. In der Vorrunde stehen noch Duelle gegen drei Teams an, die aktuell hinter uns liegen, und fünf, die vor uns platziert sind. Es bleibt also spannend – und wir wissen genau, was auf uns zukommt.
Mit 10 Punkten aus 7 Spielen können wir als Aufsteiger erstmal zufrieden sein – das ist ein solider Einstieg. Trotzdem: Ich denke immer noch an die Partien gegen Billigheim und Nassig, aus denen wir mehr hätten mitnehmen können. Da haben wir definitiv Punkte liegen lassen. Rein vom Spielverlauf her wären 13 Zähler absolut drin gewesen. Spätestens mit einem Punkterfolg in einem der nächsten beiden Spiele hätten wir das aber wieder ausgeglichen.
In dieser Liga gilt für mich eine einfache Rechnung: Hast du mehr Punkte als Spiele, bist du auf einem ordentlichen Weg. Das ist unser „aktueller“ Maßstab.
Was mir allerdings nicht gefällt, ist das Torverhältnis. 13:14 – das passt nicht zu dem, was wir uns an Chancen erarbeiten. Wir treffen zwar fast immer, aber gemessen an den Möglichkeiten ist das zu wenig. Und: Wir kassieren fast in jedem Spiel ein Gegentor. Das ärgert mich, denn wir investieren viel ins Defensivverhalten. Eine Partie mal wieder mit einer defensiven Null abzuschließen – das wäre ein starkes Zeichen! Genau da setzen wir an: Kaltschnäuziger vorne, konsequenter hinten – dann machen wir den nächsten Schritt!
In der Saison 23/24 hatten wir am 4. Spieltag in Mudau mit einem 0:1 unsere ersten drei Landesligapunkte erspielt. In dieser Saison steht Mudau souverän und konstant seit dem 4. Spieltag auf dem 3. Tabellenplatz mit 14:6 Toren. Mudaus Goalgetter Throm hat bislang ebenso viele Tore wie Luca erzielt und am Freitag wird wohl auch wieder Kenneth Gehse mit von der Partie sein.
Von deiner positiven Denkweise beeindruckt, wie auch beeinflusst, sage ich nun auch, dass wir am Freitagabend, das ja stets einen besonderen Reiz hat, unter dem neuen, hellen Flutlicht, zu spielen, nicht punktlos vom Platz gehen werden.
Welche Taktik werdet ihr euch, Du und Max, für die anstehende Begegnung gegen Mudau ausdenken?
Mudau bringt richtig Qualität mit – das ist eine extrem junge, spielstarke Mannschaft. Man sieht deutlich, dass dort in den letzten Jahren hervorragende Jugendarbeit geleistet wurde, und genau das schlägt sich jetzt im Herrenbereich nieder. Sie schaffen es zudem, sich gezielt mit talentierten Jugendspielern aus dem Umland zu verstärken, was den Kader zusätzlich aufwertet.
Mit Dennis (Hutter) haben sie einen Spielertrainer auf dem Platz, der im Zentrum die Fäden zieht und durch seine höherklassige Erfahrung für Struktur, Disziplin und Stabilität sorgt – sowohl spielerisch als auch strategisch. Ich selbst habe mich damals dafür stark gemacht, dass er den Schritt in Richtung Oberliga (FSV Hollenbach) wagt – umso schöner zu sehen, wie er sich jetzt in dieser Rolle entwickelt hat.
Dazu kommt mit Christoph (Hornbach) ein echter Führungsspieler in der Innenverteidigung – unglaublich abgeklärt und erfahren. Und im Mittelfeld zieht Loren das Spiel auf – einer der komplettesten Zentrale-Spieler in der Liga, der genau weiß, wie er seine schnellen Offensivkräfte einsetzen muss.
Mit Throm, Reichert und Kreuter hat Mudau richtig Tempo in der Offensive – und in der Kombination mit Technik ist das eine Waffe, die schwer zu verteidigen ist. Das sind aktuell die Attribute, die im modernen Fußball oft den Unterschied machen.
Aber – und das ist mir wichtig – wir haben im Pokalspiel Ende Juli bereits gezeigt, dass wir mit disziplinierter Grundordnung, einem klaren Matchplan und den richtigen personellen Antworten durchaus in der Lage sind, unsere Akzente zu setzen. Das wird auch diesmal unser Anspruch sein: nicht nur reagieren, sondern aktiv mitgestalten.
Wir sind in der laufenden Saison zuhause noch ungeschlagen – und das soll auch nach dem Spiel so bleiben!
Marcel, besten Dank für die Infos zu unserem kleinen Kabinen-TALK und nächste Woche wollte ich, so möglich, den Kabinen-TALK mit deinem Co-Trainer und EX-FV Mosbach-Spieler, Max Heizmann, führen, der uns von seiner dortigen Zeit sicher auch Interessantes zu berichten und die Partie gegen den MFV richtig einzuschätzen weiß.
Selbstverständlich wünsche ich euch viel Erfolg beim Spiel gegen Mudau!
Bereits am Donnerstag trafen sich Trainer Marcel Baumann und Sigi Karrer vor dem Training zum 4. Kabinen-TALK um die Fans über das zurückliegende und das bevorstehende Spiel, wie auch über die Mannschaft und das Team zu informieren.
„Moin Marcel, das zurückliegende Spiel gegen den TSV Billigheim hätte man aus meiner laienhaften Sicht eigentlich auch gewinnen können. Selbst wenn die 1. Halbzeit nicht wirklich überzeugend war, zeigte die Einwechslung von Gehse nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Nils nach der Halbzeitpause dann eine deutliche Aufwertung auf unserer Angriffsseite und damit ein deutlich offensiveres und chancenreicheres Spiel des VfB. Wie man dies dann anhand der beiden Tore ja auch sah.
Hätte man Kenneth evtuell nicht erst zur 2. Halbzeit einwechseln sollen ?
Kenneth war leider 1 ½ Wochen beruflich nicht anwesend. Geben die anderen Jungs Gas im Training spielen diese. Mir ist bewusst, dass dies der ein oder andere Zuschauer nicht versteht, bzw. nachvollziehen kann. Mir persönlich ist auch bewusst, dass ich durch dieses Prinzip nicht immer die „Topelf“ auflaufen lasse, finde es aber nicht mehr als gerecht, im Amateursport Trainingspräsenz und Engagement zu belohnen. Zudem bin ich ein Freund davon, jemandem mehrere Chancen und Zeit zu geben. Dass Kenneth tolle Fähigkeiten besitzt, hat man in seinen ersten Trainingseinheiten bereits gesehen, er kann definitiv den Unterschied machen.
Weder Timo Herold, noch Nils Karrer können meines Erachtens das momentane Defizit im Angriff kompensieren. Nils hatte seine Chancen, ist aber nicht wirklich der “Knipser“ wie man ihn sich vorstellt, sondern eher der “Freistoßvollstrecker“, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Nach Meinung vieler stellen Tom Schönleber und Nils seit langem eine starke und verlässliche Komponente in der Innenverteidigung dar, die man eigentlich beibehalten könnte – so die meisten Stimmen aus der “Fankurve“.
Sollte man da nicht, insbesondere in der Landesliga mit starken gegnerischen Angreifern, diese Variante beibehalten und sich damit zumindest eine verlässliche Abwehr sichern, auf die man vertrauen kann ?
Zum Sturmduo Timo und Nils ist das eigentlich relativ einfach und kurz erklärt. Wir wollten mit den beiden Jungs ein hohes Pressing spielen und Billigheim mit hohem Tempo anlaufen. Hier hat uns der Gegner einen Strich durch die Rechnung gemacht. Diese wollten von hinten raus gar keinen Fußball spielen und haben unsere erste Kette (Timo und Nils) mit langen Bällen überspielt. Zudem sind beide ordentliche Kanten, von denen wir erwarten (und auch im Training Woche für Woche sehen), dass sie auch Bälle in der Offensive festmachen können.
Wir haben mit Tom, Nils, Luca, Lukas, Max und Michi aktuell 6 Spieler im Kader, die in meinen Augen Innenverteidiger spielen können. Welche Kombi hier wann, wie und wo am „besten“ passt, müssen wir Woche für Woche schauen. Hier mach ich mir grundsätzlich auch keine Sorgen, hier haben wir unterschiedlichste Spielertypen zur Auswahl. Am Wochenende war es einfach so, dass wir uns mit Luca auf der IV-Position im Spielaufbau etwas mehr Ballsicherheit und Präzision holen wollten.
An der Abwehr sollten wir es aktuell auch nicht festmachen. Über die vier Auftaktspiele sehe ich in Summe eine sehr ordentliche Defensivleistung bei denen wir aus dem Spiel heraus nicht viel zugelassen haben. 3-4 Chancen wird dir in dieser Liga jeder Gegner kreieren und wenn es durch individuelle Qualitäten ist, da ist es „fast egal“, wer von unseren sechs Innenverteidigern spielt.
Ich sehe definitiv mehr Potenzial und Steigerungsbedarf in unserer Offensive! Auch die gewünschte und oft angesprochene Effizienz bleibt noch aus. Wir hatten in allen Partien unsere Chancen, um das Spiel frühzeitig in die richtige Richtung zu lenken.
Mit dem TSV Billigheim kam ein Mitaufsteiger, der nach drei Auftaktniederlagen in der Pflicht stand, und ausgerechnet gegen uns konnte er erstmalig punkten. Ein Stück weit ist dies für uns ärgerlich, denn mit einem Dreier gegen einen angeschlagenen Mitaufsteiger hätte man sich gegen diesen doch ein Stück weit distanzieren können.
Oder wie siehst Du das ?
Die Saison ist noch zu jung, um sagen zu können, gegen die hätte man punkten können, bzw. müssen und gegen die kannst Du verlieren. Solche Einschätzungen finde ich allgemein schwer. Meiner Meinung nach hast du in dieser Liga gegen jedes Team eine realistische Chance zu gewinnen, aber auch zu verlieren. Dies haben unsere ersten vier Spiele bereits gezeigt. Bekommen wir es hin, über 90, ja eher 95 Minuten (wie am Wochenende zu sehen) konzentriert zu arbeiten und unsere Qualitäten aufs Feld zu bringen, gehen alle Spiele über uns.
Wir hatten zuletzt mehrfach urlaubsbedingte Ausfälle, auch sehr gerne wohl wegen Hochzeiten etc.,
Wie sieht es mit dem Kader für die kommende Begegnung gegen den SV Eintracht Nassig aus, kannst Du da auf den kompletten Kader zurückgreifen?
Gegen Nassig sieht es personell wieder etwas besser aus. Aber wie gesagt, das möchte ich nicht als „Ausrede“ nutzen. Die Breite finde ich gerade wichtig für unsere Trainingseinheiten und den dadurch entstehenden Wettkampf um Startelfplätze. Natürlich würden wir uns freuen, wenn wir mal aus dem Vollen schöpfen können. Dann sind wir auch weniger von Experimenten und individuellen Aktionen abhängig.
Die SV Eintracht Nassig ist für mich schwierig einzuschätzen. Einer Niederlage gegen Tauberbischofsheim folgte ein Kantersieg mit 0:6 in Lauda, nachfolgend ein Heimsieg gegen Grünsfeld und zuletzt die 3:0 Niederlage beim TS Mosbach.
Wie schätzt Du die Chancen unseres VfB Sennfeld am kommenden Sonntag ein?
Nassig hat meines Erachtens eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern gefunden. Sie bringen seit Jahren gute Nachwuchsspieler aus ihren eigenen Reihen und Jugendteams in den drei! Herrenmannschaften ein. Dies können nur noch wenige Vereine von sich behaupten. Zudem haben sie mit Anton (Ochs) und Sebastian (Gerlich) zwei Führungsspieler in ihren Reihen, die das Spiel lenken, denken und steuern können (mit ihnen hatte ich eine tolle Zeit beim FV Lauda). Dennoch fahren wir nach Nassig, um zu gewinnen! Wir wollen an ihnen vorbei 😊
sportliche Grüße Marcel
besten Dank für die Infos zu unserem mittlerweile 4. Kabinen-TALK, der meines Erachtens auch gut angenommen und gelesen wird.
Selbstverständlich wünsche ich euch viel Erfolg beim Spiel in Nassig „
Sonntag, 31. August, 15.00 Uhr, 4. ST LL in Sennfeld VfB Sennfeld – TSV Billigheim, 2:2 (0:1) 15′ 0:1 Melwin-Marc Derfuss (7) 51′ 1:1 Luca Hofmann (16) 62′ 2:1 Jan-Heinrich Matter (7) 90’+3 2:2 Robin Hess (20), ST
Das Spiel der beiden Aufsteiger endete nach zwei verschiedenen Halbzeiten im Endeffekt gerecht, wenn man allerdings die letzte Aktion nimmt, glücklich für die Gäste. Der VfB hätte in der 3. Minute beinahe die Führung erzielt doch Heizmanns lange Hereingabe von links verfehlte den hinteren Torknick nur ganz knapp. Billigheim wurde nun stärker und die schnellen Derfuß-Brüder brachten die Heimabwehr ein ums andere Mal in Verlegenheit. In diese Drangphase hinein erzielte dann auch Melwin-Marc Derfuß die Gästeführung. Weitere gute Möglichkeiten zum Ergebnisausbau wurden entweder vom guten Torsteher Linzer vereitelt oder die Gäste zielten nicht genau genug. Zwei Mal musste gar auf der Linie geklärt werden. Sennfeld fand in der ersten Hälfte offensiv nicht statt. Froh nur mit einem Tor zurückzuliegen wurden dann die Seiten gewechselt.
Nach dem Wechsel dann ein anderes Gesicht des VfB, nachdem endlich taktisch umgestellt wurde. Der spielstarke Hofmann spielte nun etwas vorgerückt und prompt erzielte dieser Spieler in der 51. Minute mit einem fulminanten Schuss den Ausgleich. Nur 10 Minuten erneuter Jubel in der Sennfelder HDAO-Arena als Schmitt die Kugel von links in den Fünfer auf den sträflich freien Matter zog und dieser nur noch den Fuß zur 2:1 Führung hinhalten musste. Weitere Möglichkeiten von Steffen Schmidt und dem eingewechselten Kenneth Gehse vereitelte Keeper Göhl im Tor der Billigheimer. Nachdem der VfB den Sack nicht vorzeitig zumachen konnte kam es wie es kommen musste, wenn auch entsprechend glücklich für die Gäste. Mit der letzten Aktion in der 95. Minute fiel der Kapitän der Gäste im Strafraum und der bis dahin gut leitende Schiedsrichter zeigte zur allgemeinen Verwunderung auf den ominösen Punkt. Robin Heß nahm das Geschenk dankend an und erzielte so den 2:2 Endstand. vfb-hacky
VfB Sennfeld: Linzer, A., Rein, L., Karrer, N. (Gehse,K. 46.), Kunkel, C., Matter, J. (Reichert, N. 79.), Schönleber, T., Schmitt, S., Hofmann, L., Herold, T. (Nies, E. 81.), Laier, N., Heizmann, M.
TSV Billigheim: Göhl, L., Buding, P., Derfuß, M., Derfuß, L. (Döhler, N. 76.), Wörthmüller, J. (Marekker, S. 62.), Holejko, N., Durdevic, L., Palacino, S., Bender, S., Keller, M. (Rozsa,E. 7.), Heß, R.
Zum 3. Mal traf sich Trainer Marcel Baumann mit Sigi Karrer zum KABINEN-TALK um die Fans über die Mannschaft und das Team zu informieren.
„Moin Marcel, nett, dass Du uns wieder zum anstehenden Spieltag ein paar Infos mitteilen wirst. Zwei hochinteressante Begegnungen liegen hinter uns. Zunächst das gute Spiel gegen den ersten Aspiranten für den Wiederaufstieg in die Verbandsliga, den TS Mosbach, das zeigte, dass wir sehr gut mithalten und sogar in Führung gehen konnten. Selbst der Gastgeber bestätigte in der Zeitung dem VfB „… doch das Ergebnis spiegelt nicht die starke Leistung des VfB Sennfeld wider.“ Für mich ein besonderes und aufrichtiges Lob des Gegners und das noch dazu in der Presse. Das ist uns noch nicht widerfahren, Danke an dieser Stelle. Gegen Mosbach spielten wir über einer Stunde sehr gut gegen den Favoriten und führten sogar verdient ab der 52. Spielminute. Wir hätten gut und gerne auch zur Halbzeit schon 1:3 führen können. Doch dann spielten die Hausherren ihre Stärken aus und konnten das Spiel drehen und im Nachhinein betrachtet auch nicht unverdient für sich entscheiden. Das Spiel gegen Königshofen war nicht minder gut. Klar, dass die Gastgeber nach zwei Niederlagen unter Zugzwang standen. Aber das machte sie damit nicht gleichzeitig stärker. Im Gegenteil, wir hatten erneut einige Chancen, die wir leider nicht zu nutzen wussten. Marcel würdest Du bitte, kurz auf die beiden zurückliegenden Begegnungen eingehen und uns mitteilen, wie Deine und Max‘ Analyse hierzu ist ?
Ja, hinter uns liegen intensive Tage und kommen mit dem Spiel am Sonntag gegen Billigheim zum Höhepunkt. Eigentlich ist es ja ein positiver Stress für uns. Wir dürfen unser Hobby fast jeden zweiten Tag ausüben, was natürlich auch in die persönlichen Wochen-, Arbeits-, und Urlaubsplanungen jedes einzelnen Spielers und Betreuers passen muss. Und sobald du wieder auf dem Feld stehst, ist die Freude am Spiel bei allen Beteiligten zu sehen. Da kannst du schnell die Bedrücktheit aus der Niederlage vom Tag zuvor aus den Köpfen bekommen.
Ich fand gerade im Spiel gegen TS Mosbach haben wir gezeigt, dass die taktische Trainingsarbeit gegen den Ball sehr gut fruchtet. Aus dem Spiel hatten wir nur wenige Situationen zugelassen. Was uns noch besser gelingen sollte, ist die Minimierung an Standards gegen uns (2:1 TS Mosbach). Die individuelle Qualität des Gegners bekommst du über 90 Minuten nicht komplett aus dem Spiel genommen.
So war es dann auch im Spiel gegen Königshofen, Enrico (Rathmann) und Ali (Karsli) waren die entscheidenden Spieler an diesem Abend. Von unserer Seite habe ich auch in diesem Spiel wieder eine ansprechende Defensivarbeit gesehen. Was wir etwas haben vermissen lassen, war die Durchschlagskraft im Offensivspiel. Fast alle 1 gegen 1 Situationen gingen verloren. Dennoch hatten wir wieder unsere 4-5 Möglichkeiten (wie auch gegen TS Mosbach), die wir einfach effektiver nutzen müssen!
Ich war am Montag beim Training vor dem Spiel gegen Königshofen und überrascht, ob der Vielzahl von Spielern, die dabei waren. Eine anstrengende Woche – wenn man bedenkt, letzten Freitag Training, Sonntag Spiel gegen Mosbach, Montag Training, Mittwoch Spiel gegen Königshofen, Freitag Training und Sonntag das Spiel gegen Billigheim – ein ganz schön stressiges Programm.
Da möchte ich mal behaupten, so eine „englische Woche“ muss man nicht all zu oft haben, noch dazu, dass das Mittwochspiel schon um 18 Uhr wegen des fehlenden Flutlichts stattfinden musste, oder wie siehst Du das ?
Ich persönlich mag die Spiele unter der Woche, sie sind schon speziell und haben ihrer Eigenheiten, aber gerade das macht ja den Reiz aus.
Beim Spiel in Königshofen hatte ich den Eindruck, dass wir personell etwas dünn aufgestellt waren. Oder täusche ich mich da ?
Genau. Leider konnten wir an diesem Abend nicht aus dem vollen schöpfen. Ich halte aber wenig von den „Ausreden“ – „Ja, aber der hat noch gefehlt und der und der, und dann hätten wir…“. Natürlich kannst du einen Tom, Kenneth oder Nuno nicht eins zu eins ersetzen, dafür erhoffen wir uns aber von den anderen Spielern, dass sie ihrer Chance nutzen und zeigen, dass sie mehr als eine Alternative sind. Mit Spieler der 2. Mannschaft konnten wir glücklicherweise die Bank breiter besetzen. Es fehlten: Tom: Sehr erfreulicher Grund warum er nicht da war, weiterer Nachwuchs im Hause Schönleber. Er wird am Sonntag wieder im Kader stehen.
Nuno: Wird uns auch am Wochenende noch wegen seiner Sperre fehlen (zwei Spiele gesamt).
Kenneth: Wird sehr wahrscheinlich auch am Sonntag arbeitsbedingt fehlen.
Julien: Ist erst zur Rückrunde wieder im Kader (Auslandssemester).
Michi: Wird urlaubsbedingt am Sonntag fehlen.
Ich persönlich leide noch an einem Muskelfaserriss aus dem Spiel gegen TS Mosbach.
Die Anfangsphase sieht stets gut aus (ausgenommen gegen Grünsfeld 😊) doch in Mosbach kassierten wir den Gegentreffer in der 67. Spielminute und gegen Königshofen in der 69. Spielminute. Ist unser Spiel zu kraftintensiv, dass wir im letzten Viertel nicht mehr die nötigen „Körner“ haben um diese Gegentreffer zu vermeiden?
Kann natürlich auch sein, dass es nun mal gerade Zufall war, dass diese beiden Tore nahezu zeitgleich fielen, oder wie siehst Du das ?
Ich glaube, das war eher Zufall. Das Spiel gegen Grünsfeld hatte ja auch gezeigt, dass wir über 90, 95 Minuten gehen können. Den Unterschied sehe ich schon konkreter in den Einwechslungen. Diese hatten leider nicht so den erhofften Effekt wie im ersten Heimspiel.
Die Jungs sind nicht gut in die Spiele gekommen und konnten nicht für die gewünschte Entlastung und eigene Spielanteile sorgen.
Unser nächster Gegner hat den Saisonauftakt hinter sich, wie er auch bei uns hätte verlaufen können. Drei Spiele und null Punkte. Da steht man schon ein Stück weit unter Zugzwang. Siehst Du diese Situation für uns dadurch bedrohlicher, dass die Gäste aus Billigheim alles darauf geben werden, den oder die ersten Punkte zu erzielen?
Ist euer Kader am Sonntag komplett und wie wird der VfB Sennfeld in diese Begegnung gehen?
Natürlich werden hier öfter die Floskeln fallen, „Wenn nicht heute wann dann“ „Wenn nicht gegen die, gegen wen sonst“ „Jetzt müssen wir aber“, aber das gehört doch zum Fußball dazu und kitzelt bei dem ein oder anderen noch ein paar Prozente raus.
Die Billigheimer haben sich nach meinen Informationen gut in den einzelnen Spielen (gegen starke Teams aus der Liga) verkauft, immer auch ihre eigenen Akzente gesetzt und in jedem Spiel getroffen.
Ich habe Sie leider nur im Aufstiegsspiel gegen Hainstadt sehen können, habe mir aber hier schon die ein oder andere Eindrücke holen können und werde diese unseren Jungs weitergeben.
Doch auch dieses Spiel wird wieder komplett über uns gehen. Schaffen wir es, unser Potential abzurufen, weiter defensiv gut zu arbeiten und offensiver etwas kreativer aufzutreten, können sich die Zuschauer auf einen tollen Fußballnachmittag freuen.
Marcel, besten Dank für die Infos aus unserem neuerlichen Kabinen-Talk und selbstverständlich viel Erfolg beim Spiel gegen den TSV Billigheim!
Am Freitagabend traf sich Sigi Karrer mit Trainer Marcel Baumann nach dem Training vor dem anstehenden Saisonauftakt in der Landesliga gegen den FC Grünsfeld.
„Hallo Marcel,
in zwei Tagen startet die Saison. Wie viele andere wirst Du vermutlich noch viel intensiver die ersten Spieltage und Gegner unserer Mannschaft in der LL zur Kenntnis genommen haben. Das darf man gut und gerne „stramm oder respektvoll“ nennen, mit dem letztjährigen Tabellenvierten Grünsfeld zum Auftakt, dann zum Verbandsligaabsteiger TS Mosbach und danach zum Tabellensechsten SV Königshofen. Ohne pessimistisch sein zu wollen, könnte es aber durchaus sein, dass man nach drei möglichen Auftaktniederlagen gegen Billigheim schon absolut unter Druck und in der Pflicht steht.
Wie seht ihr dieses Auftaktprogramm, bzw. wie wollt ihr dies angehen?“
“Das Auftaktprogramm hat’s direkt in sich – keine Frage! Aber genau das ist doch das, was du als Aufsteiger willst: Herausforderungen, bei denen du sofort alles geben musst. Jedes Spiel ist besonders, jedes Spiel eine Chance, sich zu beweisen. Und das müssen die Jungs auch genauso angehen – mit voller Leidenschaft und der richtigen Mentalität.
Grünsfeld? Riesige Entwicklung in den letzten Jahren. Jahr für Jahr einen Schritt nach vorn – das ist stark. Dominik hat da echt klasse Arbeit geleistet, und ich bin mir sicher: Die werden auch diese Saison wieder ganz oben mitmischen.
Türkspor Mosbach? Ein bisschen wie eine Wundertüte – aber wenn’s um fußballerische Qualität geht, sind die mit das Beste, was die Liga zu bieten hat. Wenn sie als Team funktionieren, dann sind die ganz oben in der Tabelle dabei.
Und Könighofen? Die machen eine tolle Jugendarbeit, bringen richtig gute Jugendspieler raus und schaffen es, sie in der 1. Mannschaft zu integrieren. Das zahlt sich aus. Zudem haben sie mit den erfahrenen Spielern rund um Ali und Enrico extrem viel Erfahrung in ihren Reihen.
Klar, ein einfacherer Start wäre nett gewesen – aber genau diese Gegner machen’s spannend! Tolle Teams, Top-Fußball – da kannst du dich als Spieler nur drauf freuen!”
Wie ist eure Trainingsvorbereitung auf die Saison verlaufen, bist Du guter Dinge?“
“Wir haben in der Vorbereitung schon gegen Mannschaften gespielt, die auf dem Level sind, wie das, was jetzt auf uns zukommt. Und ich finde: Phasenweise haben wir da richtig gut ausgesehen. Klar – die Ergebnisse sprechen manchmal eine andere Sprache, aber die spiegeln bei weitem nicht das wieder, was wir über weite Strecken auf den Platz gebracht haben. Die Niederlagen waren in der Höhe oft einfach zu deutlich. Unsere Aufgabe ist es jetzt, diese guten Phasen über ein ganzes Spiel hinweg zu stabilisieren, das Ding lange offen zu halten – das ist der nächste Schritt, an dem wir arbeiten müssen. Was die Vorbereitung angeht: Die war insgesamt wirklich gut. Mit einer Trainingsbeteiligung von rund 75 Prozent, bei im Schnitt drei Einheiten pro Woche, bin ich zufrieden. Die Jungs sind in der Regel mindestens zwei Mal pro Woche da – das ist gut. Natürlich ist es verständlich, dass der ein oder andere auch mal in den Urlaub fährt – trotzdem merkt man dann, dass es nach ein, zwei Wochen Pause nicht ganz so leicht ist, wieder in den Rhythmus zu kommen. Trotzdem konnten wir konstant mit 15, 16 Spielern trainieren – und was besonders wichtig ist: Wir sind bisher verletzungsfrei durchgekommen.
Klar ist aber auch: Der Anspruch, den ich an die Jungs stelle, ist hoch – vielleicht manchmal auch ein bisschen viel, das weiß ich. Aber: Nur wer gefordert wird, kann sich weiterentwickeln. Und genau das wollen wir. So ein Prozess dauert natürlich – nach sechs Wochen die perfekte Wende zu erwarten, wäre vermessen. Aber wir haben eine gute Basis geschaffen, auf der wir weiter aufbauen können.
Ich konnte mir in den letzten Wochen auch nochmal ein ganz anderes Bild vom Potenzial im Kader machen – viel tiefer, als es von außen möglich ist. Und da steckt richtig was drin! Einige Jungs wissen vielleicht selbst noch gar nicht, was in ihnen steckt. Genau da setze ich an: ihnen ihre Stärken bewusst machen, sie gezielt fördern und gleichzeitig an den Schwächen arbeiten – Stück für Stück. Das ist unser Weg.”
Magst Du uns ein paar Informationen zur möglichen Mannschaftsaufstellung geben !?
“Was die Startelf angeht, haben sich Max und ich uns noch nicht zu hundert Prozent festgelegt. Gerade im Hinblick auf das Spiel in Grünsfeld überlegen wir, wie wir taktisch reagieren – vermutlich werden wir dort nicht ganz so viel auf Ballbesitz setzen, auch wenn das grundsätzlich unser Ansatz über die Saison hinweg sein soll. Aber Grünsfeld ist bekannt dafür, den Ball haben zu wollen – darauf müssen wir natürlich reagieren und entsprechend eine passende Variante entwickeln.
Was die Besetzung einzelner Positionen betrifft, haben sich nach der Vorbereitung und den Testspielen bereits 7 bis 8 Spieler ziemlich klar hervorgetan. Da zeichnet sich schon ein gewisses Gerüst ab, das man auch objektiv nachvollziehen kann. Trotzdem gibt es auf drei bis vier Positionen noch Fragezeichen – auch bedingt durch Urlaube und eine Sperre, die uns aktuell noch zu Umstellungen zwingen. Es kann also durchaus die eine oder andere Überraschung geben in der Startelf, mit Spielern, die in der Vorbereitung richtig starke Eindrücke hinterlassen haben – auch wenn sie der eine oder andere Fan dort vielleicht (noch) nicht erwartet hätte.
Klar ist auch: Die Nervosität vor dem ersten Landesligaspiel ist da – und das ist auch völlig normal. Aber die Vorfreude überwiegt deutlich. Endlich geht’s los, endlich können wir uns mit den stärksten Teams der Region messen. Die Jungs sollen diese Chance nutzen, sich darauf freuen – und dann auch zeigen, was sie fußballerisch wirklich draufhaben.
Unterm Strich: Wir sind bereit für die Landesliga!”
Marcel, besten Dank für die umfänglichen Information vor dem Saisonauftakt in der Landesliga am kommenden Sonntag.
Selbstverständlich wünsche ich Dir und deinen Jungs viel Erfolg.