Im Oktober traf sich Sigi Karrer mit Tischtennis-Abteilungsleiter, Vorstandsmitglied und Ehrenmitglied Eberhard, Felix, Friedrich mehrfach zu einem allgemeinen Informationsaustausch, natürlich mit dem Fokus auf das Tischtennis gerichtet.
„Hallo Felix,
Du bist heute im ehrenwerten Alter von 72 Jahren und befindest dich im 43. Jahr als Vorsitzender der TT-Abteilung. Die beiden Mannschaften, wie auch die Jugendmannschaft, schlagen sich derzeit relativ gut. Auch Du selbst spielst noch aktiv mit.
Lass uns Mal bitte einen Rückblick und auch einen Blick in die Zukunft vornehmen, um all unsere Mitglieder und Interessierte des Vereins über all deine, sehr langjährigen, wie auch umfänglichen Aktivitäten innerhalb der TT-Abteilung darzustellen, die sich vermutlich keiner sonst so wirklich vorstellen kann.
Lieber Felix,
Meine erste Frage wäre die, ob es denn schon vor deiner Zeit eine TT-Abteilung gab?
Die TT-Abteilung gibt es nicht erst, seit ich diese übernommen habe. Der Tischtennissport hatte bereits nach Kriegsende einen hohen Stellenwert im gesamten Bezirk.
So ist in einer Chronik des TT-Kreises Buchen zu lesen, dass im Jahr 1946 neben dem BJC Buchen nur noch der VfB Sennfeld eine TT-Abteilung gegründet hatte. Bereits 1947 wurde der Spielbetrieb mit einer Bezirksklasse aufgenommen, in welcher der VfB mit namhaften Mannschaften wie Buchen, Mosbach und Wertheim konkurrierte.
Die damaligen Spiel- und Trainingslokale waren die Säle der Gaststätten „Engel“ und „Ross“. Nach Aussage des letzten Abteilungsleiters, dem inzwischen 93-jährigen Rudi Haas, der übrigens auch heute noch, alle Spiele der Abteilung Fußball und Tischtennis im Internet verfolgt, endete der Spielbetrieb schließlich im Jahr 1955.
Und dann ging es ja irgendwann doch irgendwie weiter, wobei u.a. auch Du dann mit involviert warst.
Wann und wie wurde die TT-Abteilung wieder ins Leben gerufen und wie kam sie zum VfB?
Im Frühjahr 1982 wurde von einigen Hobbyspielern der Wunsch geäußert, eine TT-Abteilung zu gründen. Da die meisten Spieler ehemalige, bzw. aktive Spieler des VfB waren, wie Klaus Schöll und Herbert Bade, lag es nahe, sich an die Vorstandschaft des VfB Sennfeld zwecks Aufnahme in den Verein zu wenden.
Zu erwähnen sei noch, dass einzig Herbert Bade bereits in den Jahren 1946 – 1955 Tischtennis gespielt hatte und so sind wir 1982, quasi vor dem ‘Re-Start‘ in die Räumlichkeiten der Festhalle gegangen, wo wir noch die alten Platten von seinerzeit vorfanden. Mein Bruder Willi, der selbst lange Jahre aktiv war, schweißte dann das Gestänge der alten Platten zusammen und danach konnte es losgehen mit dem Training.
Ab wann hast Du dann schließlich selbst die Sparte Tischtennis als Abteilungsleiter übernommen, bzw. warst Du zuvor auch schon als Spieler in der Abteilung aktiv?
Unter dem damaligen Vorsitzenden Hans Walter, der sich für die Eingliederung des TT in den VfB einsetzte, wurde der Antrag in der Vorstandssitzung vom 8.4.1982 positiv beschieden, vorbehaltlich der Zustimmung der Mitglieder in der nächsten Generalversammlung. Im Januar 1983 wurde die TT-Abteilung offiziell in den VfB integriert und ich zum Abteilungsleiter gewählt.
Unser 1. Spiel in der Kreisklasse B des TT Kreises Buchen im September 1983 fand gegen Hollerbach statt. Größere Umstände, als das Spiel zu bestreiten, bereitete uns die Anfahrt, da wir fast nicht die Spielstätte in Buchen gefunden hätten und nur knapp vor Spielbeginn dort eintrafen.
Die Suche nach der Halle hatte schließlich länger gedauert als das Spiel selbst, das wir in der Besetzung Klaus Schöll, Herbert Bade, Herbert Flindt und mir, mit 7:1 gewinnen konnten. In dieser Besetzung spielten wir auch die komplette Runde durch und nach zwei Jahren stiegen wir von der Kreisklasse B in die Kreisklasse A auf.
Sehr interessant, dies alles von jemanden zu hören, der das selbst aktiv miterlebt hat, fantastisch. Doch nun eine andere Frage.
Hast Du, neben dem Tischtennis, auch eine andere Sportart, z.B. Fußball, ausgeübt?
Es war durch die Landwirtschaft bedingt nicht einfach, da sowohl mein Bruder als auch ich, stets zuhause mithelfen mussten.
1972 konnte ich hin und wieder mittrainieren, habe dann aber nach einer schweren Knieverletzung, durch das Fußballspielen verursacht, aufhören müssen.
Viele Leute trauern häufig den guten alten Zeiten nach.
Siehst Du das ähnlich, war früher als besser als heute, auch beim Tischtennis?
Das kann man m.E. pauschal so nicht sagen. Der Zulauf war früher auf jeden Fall besser als heute, als wir sogar noch vier Mannschaften gemeldet hatten. Dies war so etwa um 2008, als wir, sozusagen den sportlichen Höhepunkt der Abteilung hatten. Spieler aus 16 Ortschaften waren bei uns gemeldet und das wäre evtl. reif für das Guinnessbuch der Rekorde gewesen.
Ein Beispiel dafür war die Aufstiegsmannschaft 2008 in die Bezirksliga, die die Sportkreise Buchen, Mosbach, Sinsheim und Tauberbischofsheim umfasste.
Klaus Schöll und Daniel Reinhard aus Sennfeld, Ralf Klesel aus Hemsbach, Steffen Müller aus Neunstetten, Uwe Roth aus Sindringen, Jürgen Roth aus Gommersdorf und Volker Müller aus Schlierstadt standen in der Mannschaft.
Und, das Gute und Interessante ist aber auch heute noch, dass man in diesem Sport, so wie zuletzt ich selbst, als über 70-Jähriger gegen eine 17-Jährige spielen kann.
Wie waren die Gesamtumstände seinerzeit, als DU die TT-Abteilung übernommen hast?
Wir haben von Anfang an akzeptiert, dass wir nur der kleine Bruder des Fußballs im Verein sein werden und haben uns in dieser Position aber wohl gefühlt.
Wie ich aus Erzählungen gehört habe, aber auch früher freitagabends im Sportheim selbst erlebt habe, war dies, dass ihr nach euren Wettkämpfen stets auch noch gesellschaftlich gemeinsam mit den Gegnern den Spieltag im Sportheim beendet habt.
Eine sicherlich schöner und erlebenswerter „Brauch“
Was hast Du, habt ihr daraus mitgenommen?
Viele Bekanntschaften und auch Freundschaften sind daraus entstanden.
Seit meiner Zeit als Schriftführer des Vereins, und das bin ich nun auch schon seit 2014, habe ich in den zurückliegenden Jahren zum einen stets vernommen, dass ihr eigentlich immer irgendwie ums „Überleben“ kämpft, meist personalbedingt, aber andererseits es auch immer wieder geschafft habt, weiterhin 2-3 Mannschaften zu melden.
Wie bekommt ihr das immer wieder hin?
Alters-, verletzungs- und coronabedingt reduzierte sich der Spielerkader immer mehr, bis durch die Reaktivierung der Jugendabteilung sich ein gewisser Grundstock herauskristallisierte, auf den man dann wieder aufbauen konnte.
Ebenso bist Du bis zuletzt immer wieder auch stolz darauf, eine Jugendmannschaft nominieren zu können, die ja, logischerweise, irgendwie den Nachwuchs, das Fortbestehen der Abteilung, sichern soll.
Wie siehst Du, gänzlich unbedarft, die weitere Zukunft der TT-Abteilung?
Seit einigen Jahren konnten wir wieder einige Jugendliche für den TT-Sport begeistern und der Erfolg in den jeweiligen Mannschaften zeigte sich auch bald. Neben Trainer Klaus Schöll und seinem Co, Wolfgang Karpstein, ist vor allen Dingen Sigi Geiger als Betreuer und Jugendleiter besonders hervorzuheben. Ich sehe auch weiterhin Potenzial für den Tischtennis in Sennfeld.
Wer Interesse an dieser schönen Sportart hat, kann montags ab 19 Uhr in die Festhalle kommen und beim Training reinschnuppern.
Wenn Du eine Person besonders hervorheben würdest, wer wäre dies?
Dann wäre das, ganz klar Klaus Schöll. Als hervorragender Spieler, als engagierter Jugendleiter und Trainer von Tochter Miriam, die große Erfolge im Badischen Tischtennisbereich feiern konnte, als guter Kamerad und Vorbild für Alle.
Vor vielen Jahren wurde der Dr.-Erich-Häußler-Wanderpokal instituiert und viele Jahre ausgespielt, bis er irgendwann nicht mehr stattfand.
Woran lag es, da man doch damit auch immer wieder versuchte, den TT-Sport damit zu bewerben und der Bevölkerung näher zu bringen?
Der Pokal wurde 1988 das 1. Mal und 2019 das letzte Mal ausgetragen. coronabedingt und nachlassendes Interesse der Bevölkerung haben dann zu dem Entschluss geführt, das Turnier nicht mehr auszutragen. Ein weiterer Grund war der Wirtschaftlichkeitsfaktor, großer Aufwand und zu wenig Ertrag.
Du erinnerst Dich – früher hatten wir in unserer monatlich erschienen Vereinszeitschrift „VfB-LIVE“ zum näheren Kennenlernen von Spielern und Verantwortlichen eine Doppelseite mit dem Titel “PORTRAIT“ und dazu die nachfolgenden Fragen, wie man sie auch aus dem Sportteil in der Zeitung kennt, die ich Dich bitten möchte, mir zu beantworten:
Welches ist dein Lieblingsverein?
Außer dem VfB, ganz klar der 1. FC Köln
Zu welcher Musikrichtung tendierst Du?
Früher war dies eher Richtung Soul, heut mehr Rock & Pop
Wenn Du nur ein Land wegen seines Essens besuchen dürftest, dann wäre dies?
Frankreich
Wo wärst Du jetzt am liebsten?
Wenn, dann am ehesten in den Bergen
Wem möchtest Du auf keinen Fall in der Sauna begegnen?
Ich bin kein Saunagänger 😊
Wie bringt man dich aus der Fassung?
Durch Ungerechtigkeit, da hab‘ ich eine ganz kurze Zündschnur
Welche Gabe möchtest Du besitzen?
Frieden in der Welt schaffen
Womit, oder wie entspannst DU dich?
Gartenarbeit / Wandern, Yoga und Singen
Welchen Sport würdest Du nie ausüben?
Wrestling
Was ist für dich die wichtigste Erfindung?
Automobil
Welchen Traum möchtest Du dir noch erfüllen?
lange fit bleiben
Ganz zum Schluss noch bitte: Entweder – oder!?
Kaffee x Tee □
Hund □ Kuh Katze □
Meer □ Berge x
Winter □ Sommer □ Herbst & Frühling
Buch X und TV X
Süß X Sauer □
Fahrrad □ laufen Auto □
Meine Abschlussfrage, die ich seit den Interviews mit dem Trainer und dem Ehrenvorsitzenden nun jedem stellen möchte, ist die Frage:
Wo siehst Du am Ende der Saison unsere 1. Fußballmannschaft in der Tabelle, bleibt sie in der Landesliga oder muss sie wieder runter, bzw. was ist dein konkreter Tipp bzgl. des Tabellenplatzes?
Sie werden unter den TOP-Ten landen und haben mit dem Abstieg nichts zu tun.“
Felix,
ich danke Dir für deine umfänglichen Antworten auf meine Fragen und wünsche Dir mit deinem Team weiterhin eine gute und erfolgreiche Saison, mit möglichst wenig Personalsorgen.
Es grüß Euch
