SV Schlierstadt – VfB Sennfeld 2:4 (1:2)
21′ 0:1, Steffen Schmitt (12)
32′ 1:1, Tobias Breitinger (13)
44′ 1:2, Lukas Rein (4)
46′ 2:2, Noah Owart (12)
59′ 2:3, Lukas Rein (4)
70′ 2:4, Steffen Schmitt (12)
Ein Spiel, dessen Drehbuch möglicherweise Krimiautor Fitzek hätte schreiben können. In der Anfangsphase der Begegnung konnte man nicht wirklich erkennen, dass es den Gästen Ernst war, die Entscheidung für den Meistertitel und den Aufstieg in die Landesliga heute klar zu machen. Immerhin gelang dann dennoch Steffen Schmitt in der 21. Spielminute die nicht unverdiente 0:1 Führung. Und ähnlich, wie im Spiel gegen Zimmern, gelang den Gästen in der 32. Minute der überraschende Ausgleich zum 1:1 durch Breitinger. Das Spiel zog sich weiter zäh so dahin und unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff gelang es Lukas Rein aus einem Gewusel im Schlierstadter Strafraum letztendlich zur 1:2 Halbzeitführung einzunetzen.
Beherzt und forsch kamen die Gastgeber aus der Halbzeitpause, als der VfB noch gar nicht präsent zu sein schien, und netzten durch Noah Owart zum nicht unverdienten 2:2 Ausgleich ein.
Und dann kamen um die 50. Spielminute fünf Minuten, die den Gästen weh taten, ohne, dass es tatsächlich deren Verschulden war. Der Schiri schien nicht sonderlich gut auf den VfB zu sprechen zu sein und erteilte den Gästen in der 51′ und 53′ Minute gelbe Karten, die Konsequenzen haben sollten. Zwei Minuten später zog der Schiedsrichter sogar glatt “rot” gegen den Sennfelder Mannschaftskapitän, das von den anwesenden Zuschauern nur dieser selbst verstehen konnte. Allemal, höchstens zu verantworten, wäre eine gelbe Karte für ein Alltagsfoul gegen Schönleber zu aktzeptieren gewesen, doch der ziemlich erhaben wirkende Schiri zeigte dem Spielführer glatt rot. Nach langen Diskussionen verließ Schönleber das Spielfeld und begab sich an den Spielfeldrand. Dies genügte dem Schiri nicht, so dass der Spieler aufgefordert wurde, sich hinter die Spielfeldbande zu begeben. Da dieser dies nicht wirklich wahrnahm wurde er seitens des kurzzeitigen Ersatzspielführers verbal nachdrücklich aufgefordert, sich hinter die Banden zu begeben, das von dem Schiedsrichter, aus welchem Grund auch immer, dann nach wenige Minuten einer vorausgegangener “gelber” Karte schließlich mit “gelb-rot” gegen den sekundenlang neuen Spielführer Karrer geahndet wurde. Verstehe, wer dies verstehe kann – es wurde lediglich der Wunsch des Schiris wiederholt, dass sich der mit “rot” geahndete Spieler hinter die Bande begeben möge.
Langer Rede, kurzer Sinn – der VfB wurden binnen zwei Minuten durch zwei äußerst fragwürdige Entscheidungen des Schiris, Gabriel Grundl, in einem bislang fair verlaufenden Spiel, zweier sich gut verstehender Mannschaften, um zwei Spieler reduziert. Am Spielfeldrand war nun mehrfach die Meinung zu vernehmen, der VfB spiele mit 9 Mannen gegen 11 + 1.
Den für die Gastgeber zugesprochenen Elfmeter konnte letztendlich Keeper Andi Linzer bravourös parieren und damit das Remis halten, da das Spiel andernfalls wohl sicherlich vorentschieden gewesen wäre.
Und durch diesen genialen Grip von Linzer ging auch erneut ein Ruck durch die dezimierte Sennfelder Mannschaft und nach einigen Auswechslungen und erforderlichen Positionsänderungen war es schließlich Lukas Rein, der in der 59. Spielminute die Gäste gar auf Meisterschaftskurs brachte. Wie zuletzt auch gegen den SV Osterburken hatte der Gastgeber selbst gegen neun Sennfelder Spieler nicht mehr viel entgegen zu setzen, so dass in der 70. Spielminute Steffen Schmitt mit dem 2:4 den Deckel zur Meisterschaft drauf setzen konnte, nachdem zuvor und auch danach noch reichlich weitere Chancen ungenutzt blieben.
Letztendlich ein sehr wohl verdienter Auswärtssieg des VfB Sennfeld in einem Spiel, das all die Brisanz nicht benötigt hätte. Es gab keine übertriebene Härte, alleine ob der bestehenden Freundschaft zwischen den beiden Vereinen, sondern es lag einzig und allein an den nicht wenigen, fragwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichters. Eigentlich Schade. sk
Fotos by sigika